Das waren die mitmischen Projekttage.

Es ist 8.30 Uhr – über 20 Mädchen und junge Frauen treffen im Eine-Welt-Haus ein. Sie haben sich in zwei Gruppen auf den Weg gemacht, um an diesem und dem nächsten Tag in das Thema „Engagement“ einzutauchen.
Die Teilnehmerinnen im Alter zwischen 16- und 20-Jahren setzen sich in den großen Raum und unterhalten sich angeregt. „Herzlich Willkommen zum mitmischen-Auftakt, schön, dass ihr hier seid“, begrüßt Barbara Blum die Teilnehmerinnen mit Angela Firmhofer, die diesen Tag moderiert.

Engagement ist vielseitig!
Bereits das Warmup an diesem Tag gibt einen Einstieg in die mitmischen-Thematik. „Wann hast du das letzte Mal jemandem geholfen“, steht auf Karten, die unter den Stühlen der Mädchen kleben. Jede Karte ist mit einer Farbe gekennzeichnet, die es zweimal gibt – schnell finden sich Paare und es wird sich ausgetauscht.
„Ich helfe meinem Bruder voll oft bei den Mathe-Hausaufgaben“, sagt eine Teilnehmerin. „Ich übersetze für Personen, die noch nicht so gut Deutsch können, in einem Klinikum. Und ich helfe mit dem Ausfüllen von Anträgen und Formularen, damit kenne ich mich aus“, sagt eine weitere Schülerin. Schnell stellt sich heraus: Die Teilnehmerinnen sind bereits sehr vielseitig engagiert. Dies ist auch das Thema des Projekts „Lass uns Engagement so vielfältig gestalten wie wir Münchner:innen es sind“.

Role Models geben Inspiration
Nach dem ersten Kennenlernen wird bereits das erste Role Model begrüßt: Kommunalpolitikerin Vaniessa Rashid berichtet von ihrem Werdegang, ihrer Motivation, sich zu engagieren und ihrem Weg in die Politik. Sie gibt den Mädchen Inspiration und motiviert sie „Es lohnt sich immer, sich zu engagieren!“. Bereits jetzt haben alle Personen im Raum eine Vorstellung davon, was alles zu Engagement gehört – also werden erste Ergebnisse an einer Pinnwand gesammelt.
Nach einer Kaffeepause mit Brezeln und Croissants geht es weiter – Zeyneb Cakicioglu vom Treff21! hat bereits in der Pause den Raum vorbereitet und ihre Präsentation geöffnet. Sie berichtet als zweites Role Model des Tages von ihrem Engagement und auch Herausforderungen, die ihr öfters begegnet sind. Sie gibt den Mädchen mit: „Lasst euch niemals von eurem Ziel abbringen.“

Wie wollen wir leben? Diskriminierung und Empowerment im Workshop mit UFUQ
Der nächste Teil des Projekttages gibt den Mädchen Praxisbeispiele an die Hand und bestärkt sie in ihren Interessen und Stärken. So startet das Team von UFUQ mit ihrem Workshop – die Mädchen erhalten verschiedene Szenarien auf Zetteln gereicht, die sich um die Themen Diskriminierung und Empowerment drehen. In Gruppen werden Eindrücke aufgeschrieben und die Situationen besprochen – anschließend kommen alle in großer Runde zusammen und besprechen ihre Ergebnisse. „Eine Szene, in der einer Frau der Hidschāb vom Kopf gerissen wurde, blieb mir besonders im Kopf – gegen solche Situationen möchte ich mich einsetzen“, sagt eine Teilnehmerin in der Fazitrunde später.

Was sind eigentlich meine Stärken und wofür brenne ich?
Dieser Frage gingen die Mädchen im zweiten Teil des Tages nach dem Mittagessen nach. Gemeinsam mit den Workhopleiterinnen von mira Mädchenbildung sprachen sie in 2,5 Stunden über ihre eigenen Interessen, Stärken und wo und wie man diese einbringen kann. Der erste Tag endet mit vielen Eindrücken und neuen Freundschaften. „Mir hat es besonders gefallen, dass wir uns alle so gut verstanden haben und in den Gruppenarbeiten kennengelernt haben.“

Tag zwei: Wir werden konkret – wie finde ich das geeignete Engagement für mich?
Es ist Dienstag, diesmal schon mittags, als die Mädchen erneut im Eine-Welt-Haus eintreffen. Nach einem kurzen Warmup-Spiel und Einstieg in das Thema „Ressourcen, die mir in schwierigen Situationen helfen können“ stellt sich Sabine Bankauf den Mädchen vor. Sie ist vom Freiwilligenzentrum Z`sam und bespricht in ihrem Workshop welche Arten von Engagement es eigentlich gibt und wie Engagement angegangen werden kann. Die Mädchen werden kreativ und überlegen sich in einer Aufgabe, wie ein Engagement mit unterschiedlichen Zielgruppen, Themenbereichen und Tätigkeiten aussehen kann.
Bevor Sabine geht, können die Mädchen ihre Ideen an sie weitergeben – sie kann ihnen helfen, ein geeignetes Engagement zu finden.

Ein Einstieg in die Jugendarbeit
Den Abschluss des Tages gestaltet Sinem Yilmaz, ein drittes Role Model, das von mitmischen eingeladen wurde. Sie berichtet von ihrem Weg in die Münchner Jugendverbandsarbeit bei der Initiativgruppe und lädt die Mädchen direkt für den Freitag zum Karaoke ein. „Es war toll mit euch“, sagt Barbara Blum zum Abschluss und teilt jedem Mädchen ein mitmischen-Stempelheft aus. Darin gibt es für jedes Modul an dem sie teilnehmen einen Stempel. Wenn das Buch voll ist, erhalten die Teilnehmerinnen ein Zertifikat. Als nächster Stempel und somit bevorstehendes Modul steht die Engagement-Börse im Frühjahr 2023 an. Hierfür können die Mädchen ihre Interessensgebiete einreichen, sodass das mitmischen-Team Organisationen und Institutionen aus München einladen kann, die sich bei der Börse den Mädchen vorstellen können.

Wir freuen uns auf das nächste Jahr mit tollen, engagierten und inspirierenden Teilnehmerinnen und danken euch sehr für eure Teilnahme!